Rückblick

VorOrt zu »Der zerbrochne Krug«

- file://ktnsb01loukb4ak8

Nicht weniger als »der größte Dichter seiner Nation zu werden« war das erklärte Ziel Heinrich von Kleists. Während ein solcher Erfolg zu seinen Lebzeiten gänzlich ausblieb, ist insbesondere sein Lustspiel »Der zerbrochne Krug« heute von den Theaterbühnen nicht wegzudenken.

Beim VorOrt am Sonntag, 12. Oktober, das ausnahmsweise in der Reihe 17 des Schauspielhauses stattfand, gaben Dramaturgin Kerstin Daiber, Regisseurin Annette Pullen und die Ensemblemitglieder Zacharias Preen (Dorfrichter Adam), Regine Hentschel (Marthe Rull) sowie Fayola Schönrock (Eve Rull) einen äußerst interessanten Vorgeschmack auf die anstehende Inszenierung. So erfuhr das Publikum etwa, dass die Uraufführung des Werkes 1808 in Weimar stattfand, von Goethe geleitet wurde - und ein derartiges Debakel war, dass Kleist daraufhin Goethe zum Duell aufforderte, da er vermutete, dieser habe den Erfolg absichtlich verhindert.

Ähnliche Szenen sind bei der Kieler Premiere am 17. Oktober wohl glücklicherweise nicht zu erwarten...

Als »erschütternd aktuell« beschrieb Annette Pullen die Tatsache, dass in dem Werk (das Zacharias Preen sprachlich als »Champions League« bezeichnete) eine eingespielte Dorfgemeinschaft implodiert und sich, auch ohne jeglichen äußeren Einfluss, quasi selbst zerlegt.

Zum Abschluss der Veranstaltung gab es noch einen musikalischen Beitrag unseres neuen Ensemblemitglieds Fayola Schönrock, die mit ihrem selbstkomponierten Song „Steine kicken“ für Begeisterung sorgte.

In Zusammenarbeit des Theater Kiel mit der Gesellschaft der Freunde des Theaters in Kiel e.V.